Fisher Cube: Was ist das und warum ist er anders?
Der Fisher Cube ist eines der bekanntesten (shape-mods) des 3×3 Cubes. Das Besondere ist, dass der Schnitt der Schichten um 45° gedreht ist. Dadurch verändern sich die Formen der Teile im Vergleich zum klassischen 3×3: Zentren, Kanten und Ecken nehmen neue Formen an. Der Mechanismus bleibt jedoch derselbe wie bei einem 3×3, auch wenn die Optik völlig anders wirkt.
Was bedeutet das in der Praxis?
Die Lösung ähnelt stark dem 3×3 (Kreuz/F2L/OLL/PLL oder Ihre bevorzugte Methode), allerdings gibt es einige Besonderheiten:
- Durch den 45° gedrehten Schnitt verhalten sich die Teile, die normalerweise Ecken wären, wie Kanten und umgekehrt. Dadurch deformiert sich der Cube beim Mischen und verliert seine kubische Form.
- Es gibt eine zusätzliche Schwierigkeit: die Orientierung der Mittelteile auf den Seitenflächen. Diese muss beachtet werden, um den Cube korrekt zu lösen.
- Auch die verwendeten Algorithmen spielen eine Rolle. Wenn die gelbe oder weiße Seite die letzte Ebene ist, können sich beim Ausführen von PLL die Seitenteile drehen. Für die letzte Ebene empfiehlt sich daher die Anfänger-Methode.
Darum gilt der Fisher Cube als perfektes Puzzle für alle, die den 3×3 bereits beherrschen und eine neue Herausforderung suchen, die mehr auf Stückerkennung und Orientierung basiert als auf neuen Algorithmen.
Bekannte Modelle und Varianten
In dieser Kategorie finden Sie die bekanntesten Versionen dieses Konzepts:
- Klassischer Fisher 3×3: das Originaldesign in Standardgröße (ca. 57 mm), von mehreren Marken erhältlich, sowohl stickerless als auch mit schwarzer Basis.
- Fisher 4×4: kombiniert die Schwierigkeiten eines 4×4 (z. B. Paritäten) mit den zusätzlichen Herausforderungen des Fisher Cubes in Bezug auf Mittelorientierung und Kanten.
- Weitere Varianten: Es gibt Fisher-Adaptionen bei Puzzles wie dem Pyraminx, dem Megaminx oder verschiedenen Cuboiden, bei denen ebenfalls eine 45°-Rotation angewendet wird.
Ein wenig Geschichte
Der Fisher Cube wurde 1982 von Tony Fisher erfunden und gilt als eine der ersten großen Formmodifikationen des 3×3. In den 1980er Jahren ließ der Professor und Autor Christoph Bandelow etwa 50 handgefertigte Exemplare herstellen und trug dazu bei, den Namen „Fisher Cube“ bekannt zu machen.
Viele Jahre lang war das Puzzle nur in handgemachten Versionen erhältlich. Erst ab 2009 begannen asiatische Hersteller mit der Serienproduktion, die später offiziell lizenziert wurde und den Fisher Cube einem breiteren Publikum zugänglich machte.
Letzter Tipp
Wenn Sie den 3×3 bereits sicher lösen können, ist der klassische Fisher ein hervorragender Einstieg in die shape-mods. Wer die visuelle Herausforderung sucht, wird mit dem Fisher 4×4 auf die nächste Stufe gehoben.